Sessions 2012


 
Gemeinschaftsfischen Sachsen am Virgin Lake
Virgin Lake, diese Perle in der Donau Au und bei mir persönlich ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Wasser in Österreich. Nur der Teich von Kurt Grabmayer in Stockerau, welcher mir regelmäßig einen neuen PB brachte, kommt da wohl noch nahe heran. Das aber ist mein wirklich ganz subjektives Empfinden. Genau aber das wollte ich mit anderen teilen.
So kam nun dem Franz „Duli“, einem Pächter vom Virgin, und mir die Idee auch mal ein paar sächsischen Kollegen die Möglichkeit eines Fischens an diesem Traumwasser einzuräumen. Das besondere Flair dieses Teiches würde sicher auch sie infizieren.
Irgendwann war dann auch ein Termin gefunden und insgesamt 6 Leute inklusive meines Sohnes Philipp machten sich auf den Weg nach Tulln. Gegen 9:30 Uhr empfing uns dort die Jungfrau mit strahlendem Sonnenschein bei 35 Grad und dem schon bekannten erhöhten Gelsenaufkommen.
Bei der Platzwahl gab es keine Probleme. Ich erklärte potenzielle Spots und man wurde sich schnell einig. Von meiner Stelle aus gab es nur ein mir bekanntes und schon häufig produktives Plateau welches ich dann natürlich gern meinem Sohn überließ.
Nach dem Aufbau des tackles und der Positionierung der Montagen verbrachten wir den Nachmittag mit gemütlichen Gesprächen. Philipp war mit der leichten Posenrute unterwegs und schaffte es wohl als Erster an diesem Gewässer, einen carp auf eben diese Weise zu landen. Auch beim zwischenzeitlichen Hechtfischen hielt er sich nicht zurück und konnte einen knapp 70cm langen Zahnfisch auf die Matte legen. Er fand nach der Fotosession seinen Weg zurück ins kühle Nass.
Ein zweiter Hecht eines sächsischen Kollegen, der stattliche 80cm aufwies, wurde selbstverständlich ebenfalls released.   
Schon relativ zeitig schlossen sich dann die Zelte zur Nachtruhe. Immerhin hatten wir ja noch vom Tag zuvor ordentlich nachzuholen. Ab 7:30 Uhr war an Schlafen dann aber nicht mehr zu denken. Ohne Gnade knallte die Sonne in unsere Zelte und heizte sie auf Backofentemperaturen auf. Ein kurzer small talk mit den Kollegen und hier wurde dann auch schon der erste Paukenschlag der Session offiziell. Ronny hatte seinen PB deutlich nach oben geschraubt und einen Spiegler von satten 25,6kg gelandet. Der Fisch war letztmals 2 Jahre zuvor gefangen worden und hatte nun in der Zwischenzeit 4 kg an Masse zugelegt.
Nach einem wahren Gratulationsregen und vielen schönen Fotos verschwand der Fisch in den Tiefen des Sees und seinem Dschungel aus Kraut.  

Am Tag machte dann vor allem wieder Philipp von sich reden. Seine Wahl eine Rute ausschließlich mit Tigernuss und einem kleinen Pop up zu fischen erwies sich als goldrichtig. Neben 2 Satzern brachte ihm diese Taktik seinem neuen PB. Eine vormals zurückgelassene H-Boje komplizierte den Drill. Ich konnte sie aber letztlich von der Schnur entfernen und  so stand einem für ihn einmaligen Drillerlebnis nichts mehr im Weg. Jede Flucht des schönen Schuppis wurde erfolgreich gekontert und so schloss sich schließlich der Kescher.

Ich hatte ja noch „Verpflichtungen“ gegenüber meinem Freund Torsten. Nach dem Fang dieses wirklich außergewöhnlich schönen 24kg Spieglers im vergangenen Herbst war eh klar dass beim diesmaligen Ansitz der erste Fisch in jedem Fall an ihn gehen sollte. Dass das nun ein Satzer war war wohl höhere Gewalt. Vorweggenommen blieb auch bei einem neuerlichen Versuch in der letzten Nacht der erhoffte grosse braune Schuppi aus. „Macht nichts mein Freund. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und beim nächsten Mal wird es dann sicher gleich eine richtige Granate“.
Ronny legte mit einem 14er Schuppi nochmal einen nach und dann kam schließlich auch ich zum Zug. Zunächst konnte ich gleichfalls einen 14er Schuppi landen ehe mir dann ein Satzer die darauffolgende Nacht versüsste.



Danke an dieser Stelle an die vielen Besucher die auf einen Sprung vorbeikamen. Teilweise 2 Stunden Fahrzeit wurden hier in Kauf genommen. Aber Duli mit Familie, Harald Haba aus Freistadt und Matthias wurden mit kulinarischen Köstlichkeiten aus dem Hause Sternekoch Torsten angemessen entschädigt.
Am letzten Abend lief noch einmal meine Seerosenrute ab. Nach kurzem aber heftigem Drill schloss sich der Kescher hier über einem echten Potenzialfisch. Bei vielleicht 60cm Körperlänge brachte es der Spiegler schon auf über 11 kg. Den würde ich gerne noch einmal in 3 bis 4 Jahren wiedersehen. Der kann in dem Wasser alle Rekorde schlagen. Man wird sehen.



Nach 4 Tagen und einer reibungslosen Heimfahrt fällt die Bilanz wie folgt aus:
Herrliche Tage, eine schon gewohnt aussergewöhnliche Gastfreundschaft, 15 carp, 2 mal PB.
Und auch wenn die Satzer den einen oder anderen Kollegen ein wenig genervt haben sollten. Auch die werden mal groß. Potenzial jedenfalls haben sie alle.


An dieser Stelle unbedingt noch einmal vielen herzlichen Dank an den Duli, vor allem von den Kollegen. Danke dafür dass du die Tore zu diesem Traumwasser geöffnet und ihnen damit ein wohl einzigartiges Karpfenangelerlebnis ermöglicht hast.


Mit Freunden feiern, fischen, fangen
….eine Kombination wie gemacht für einen Angler.

Nicht einmal 3 Wochen nach meiner Session mit Robert in Stockerau startete ich nun bereits meinen nächsten Besuch in Österreich. Der Anlass war mehr als erfreulich, hatte doch mein sehr guter Freund Hannes aus Wien Geburtstag. Eine Überraschungsparty sollte es geben und Birgit, seine Liebste, war bereits Monate im Voraus am Organisieren des events. Hannes selbst war bis zum Schluss wirklich völlig ahnungslos ob dessen was da geplant war und der vielen Leute die dort teilweise sportliche Entfernungen zurücklegten um mit ihm gemeinsam seinen Ehrentag zu begehen.
Auch für mich war die Teilnahme natürlich selbstverständlich. Gefischt sollte auch werden. Und so lag es nahe das Ganze am Virgin Lake zu veranstalten. Ich fand mich bereits am Donnerstag ein und getreu nach dem Motto „Never change a winning team“ konnte sich auch Robert „Rob Raul“ Roula freimachen und so fischten wir bereits vor Hannes und Birgits Ankunft eine Nacht. Sie blieb dann allerdings ohne Aktion, obwohl wir sämtlichst etablierte und in der Vergangenheit erfolgreiche Spods anvisiert hatten. Aber genau das war vielleicht auch das Problem wie sich später herausstellen sollte.
Einige Gäste waren bereits da als schließlich Hannes am Freitagvormittag direkt am Wasser von seiner Birgit die Augenbinde abgenommen wurde. Irgendwie hatte ich (und andere auch) den Eindruck das dem sonst so Wortgewandten kurzzeitig die Worte fehlten. Na und genau so sollte es ja sein !!! Projekt gelungen kann man da wohl sagen. Und meine Hochachtung Birgit für diese organisatorische Glanzleistung.
Immer mehr Leute trudelten ein und die Party nahm Fahrt auf.

                                        Friendship international (Hannes, Robert und ich)

Nun entschied sich auch die „Jungfrau“ zu ersten Gastgeschenken. So konnte Duli am Nachmittag einen schönen Schuppi verhaften. Er hatte seine Montage quasi ins Niemandsland des Sees abgelegt und konnte nun einen Erfolg verbuchen. Seinem Tip es ihm gleich zu tun, folgte ich gern und so fand dann auch eine meiner Montagen inmitten des Sees, bei 6 Meter Wassertiefe, sein vorübergehendes Zuhause. Noch ein paar der neuen „Dark Force“ von Dragonbaits dazu und fertig.
Inmitten eines anregenden Gespräches mit Manfred, den ich erst bei diesem event kennen lernen durfte (Weltklasse der Mann) schrie dann gegen 21:30 Uhr mein Siren auf. Und es war tatsächlich die Montage im Nirwana. Geübt von Stockerau führte uns Robert mit dem Kahn und motorunterstützt zum Spod wo ich dann den schönen Schuppinger ausdrillte.
Bei unserer Ankunft am Ufer war alles schnell gerichtet und ein paar schöne pics gemacht.


Und es geschah etwas was man heute leider nicht mehr überall unter den Fischern beobachten kann. Alle freuten sich gemeinsam über den Fangerfolg und nur so entstanden dann solche sensationellen pics.


Leute ihr seid einfach Weltklasse. Mit euch immer und zu jeder Zeit !!!
Am Samstagvormittag musste ich dann wehmütig die Party verlassen, denn eine weitere Verpflichtung erforderte bereits am Abend wieder meine Anwesenheit daheim.
Was bleibt sind super schöne Erinnerungen über ein event mit guten Freunden und einem netten Gastgeschenk der „Jungfrau“, die mich wohl so langsam in ihr Herz geschlossen hat.

  

24 unpackbare Stunden 

Nach der 2011er „grenzgenialen und unpackbaren“ Session mit Robert „Rob Raul“ Roula nahm ich die neuerliche Einladung meines guten Freundes an diesen schon legendären See in Stockerau natürlich gern und ohne großes Zögern an.
Die Anreise verlief in Anbetracht des 1. Mai-Feiertags und entsprechend wenig Verkehr problemlos und so stand trotz des hohen Landstrassenanteils auf der Strecke letztlich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von genau 100 km/h zu Buche.
Gegen 09:30 Uhr holte mich Robert wie vereinbart ab und gemeinsam ging es dann die letzten Meter in Richtung See. Hier gab es dann die sächsische Wachablösung denn die vergangenen Tage hatte bereits Siggi „Kriebsteiner“ Jung auf Einladung vom Kurtl Flieger den Karpfen nachgestellt. Seine Session war zeitgleich mit meiner Anreise beendet und er trat mit vielen positiven Eindrücken die Heimreise an  Trotzdem blieb natürlich noch Zeit für einen kurzen Plausch. Hier erfuhren wir dann auch von eher mäßigen bis meist sogar ausbleibenden Fängen was in Anbetracht des Trubels am See mit 8 aktiven Fischern auf 2,5 Hektar und heißen 30 Grad nicht unbedingt verwunderlich war.
Getreu nach dem Motto: „In der Ruhe liegt die Kraft“ bereitete ich für Robert und mich zunächst mal ein Frühstück mit Rührei, Speck und Zwiebeln ehe dann das tackle gerichtet wurde. Am Abend war der See bereits weitgehend gelichtet und nur noch Kurtl verblieb neben Robert und mir am See. Nach kurzer Absprache konnte dann auch jeder seine Montagen an den gewünschten Stellen positionieren. Die Stelle an der ich im vergangenen Jahr bereits „parolympics“ fangen konnte, war für mich natürlich auch dieses Mal erste Wahl. Eine gute Entscheidung wie sich später herausstellen sollte.
Mit exakt positionierten „Drachenkugeln“ verschiedenster Geschmacksrichtungen gingen Robert und ich hoffnungsvoll in die erste Nacht. Und schon am zeitigen Morgen des 2. Tages wurde dann die erste Aktion an einer meiner Ruten verbucht. Nach ein paar kurzen Piepsern aus der rechten Siren und kurzem Kontakt stieg der Fisch jedoch aus. Ähnlich erging es dann auch Robert wenige Stunden später. Was war los ??? Irgendwie unentschlossen schienen die carps an unseren Boilies lediglich genippt zu haben.
Von einer kleinen Bootsrundfahrt erhofften wir uns Aufschluss und so fanden wir dann auch zahlreiche Karpfen gesammelt und Kontakt suchend auf einem Fleck. SUPER. Das warme Wetter über viele Tage hinweg hatte die Fische also in Laichstimmung versetzt und das „Fresszentrum“ zumindest größtenteils wenn nicht sogar vollständig inaktiviert.
Nun galt es aus der Situation das Beste zu machen. Nachdem wir unsere bislang einzigen beiden Kontakte auf Montagen mit der guten alten „Dragonblood“ verzeichneten, stellten wir fortan komplett auf diese Kugel um und präsentierten sie in den verschiedensten Versionen; als 24er Sinker, als Pop up und als Schneemann. 2 Montagen verbrachten wir darüber hinaus auch noch näher an die fressinaktiven Fische heran. Mehr wohl konnten wir nicht tun.
„Das Glück ist mit den Tüchtigen“ und wir hatten unsere Hausaufgaben gemacht. Deshalb wohl auch schickte uns Petrus am Abend einen satten Wetterwechsel: Abkühlung, Wind, Regen waren nun fortan an der Tagesordnung. Bedingungen die einem den Verbleib am Wasser nicht unbedingt versüssten, bei den carps aber entscheidende Wirkung hinterließen. Der Schalter legte sich um und von nun an war wieder Nahrungsaufnahme angesagt. Und so begannen für Robert und mich am folgenden Morgen 05:30 Uhr legendäre 24h.
Erster run bei Robert. Hier hatte ufernah ein carp die Dragonblood eingesaugt. Nun galt es den Fisch zunächst ins Freiwasser umzuleiten. Nur machte er nicht mit und ein spannender Drill zwischen im Wasser liegenden Ästen und unter einem überhängenden Baum begann. „Bist deppat oida“ - Super Leistung Robert wie du den Fisch aus diesem Wirrwarr von Holz erfolgreich bis in den Kescher geführt hast. Der Fisch erwies sich als alter Bekannter. „Quasimodo“ ein Spiegler mit mächtigem Bauch und 19kg gerade aus. Robert hatte ihn bereits im vergangenen Jahr schon mal gefangen.
„Mit Rob Raul gibt es keinen Blank“ konnte Robert gerade noch bemerken als dann schon kurze Zeit später die Rute an meiner Lieblingsstelle ablief. In nicht einmal einem halben Meter Tiefe hatte ich hier die Montage abgelegt. Volles Rohr dagegen gehalten und letztes steckte der Fisch im Kraut aber doch inzwischen im Freiwasser fest. Höchste Zeit den Drill vom Boot aus abzuschließen. Nach mehreren sportlichen Fluchten schloss sich dann das Keschernetz über einem schönen Schuppi der es an der Waage auf exakt 18,1 kg brachte. Zumindest auf den ersten Blick ein bislang unbekannter Fisch.
Jess nun hatten wir beide etwas auf der Habenseite.  


 
Spät wurde ob der Ereignisse vom Morgen gefrühstückt und Marcus Weindl besuchte uns auf einen Plausch. Er hoffte auf „Live-action“. Jedoch gönnten uns die Karpfen eine kleine Pause in der auch einige Montagen kontrolliert bzw. neu bestückt wurden. Auch entschlossen wir uns hier nun eine Rute tiefer, bei ca. 4,5 Metern, abzulegen. Zur Aktivierung des Spods brachten wir einiges an Futter ein. Natürlich Dragonblood, dieses Mal bevorzugt als Stick Mix.
Marcus war bereits eine ganze Zeit daheim als die Spiele um 15:30 Uhr von neuem begannen. Und gleich zum ersten Mal brachte die tief abgelegte Rute Erfolg. Die Taktik war also voll aufgegangen und wurde mit einem 18,5kg schweren Schuppi belohnt, der von Robert sicher „eingetütet“ wurde.

Mit einem neuerlichen Regenguss ging es dann in die letzte Nacht. Höchstens eine Stunde hatte ich wohl geschlafen als 00:30 Uhr wiederum meine Montage ablief welche mir vormals schon den Schuppi gebracht hatte. Es folgte ein Drill welchen ich wohl so schnell nicht vergessen werde. Anfangs problemlos ließ sich mein Kontrahent aus dem Flachwasserbereich in die Kraut-tragende tiefere Region des Sees umleiten. An einen Satzer hatte ich hier noch gedacht. Im Boot und über dem Fisch angekommen aber musste ich mich doch schnell revidieren. Ich stand mit meiner 4 Ibs Ballista im Halbkreis im Boot, mein Kontrahent dagegen verblieb unbeeindruckt und mit sicher ausgestrecktem Mittelfinger  permanent am Grund und zog dort gemütlich seine Bahnen. „Was bitte ist das ??? Vielleicht ein Waller ??? Bist deppat oida, gibt es doch nicht“. Fragend schaute ich Robert an der selbst zwischenzeitlich sogar an einen Hänger dachte. Aber mein Gegenüber arbeitete und zog langsam aber doch stetig seine Bahnen.. „Ja Ralf. Das ist ein sehr großer Fisch“ Hmmm, das allerdings war mir auch irgendwie schon klar geworden. Egal ich musste konzentriert bleiben denn mein großer Gegenüber war nur an einem Schonhaken fixiert.
Erst nach 30 Minuten wurde mein permanenter Druck auf den Fisch zumindest teilweise belohnt als endlich im Mittelwasser ein mächtiger Schatten auftauchte. Die Konturen verrieten einen mehr als stattlichen Karpfen, der wie ein Torpedo am Boot vorbeischoss. Ach du Schei…..e und mein Herz bewegte sich zumindest kurzzeitig in Richtung Bootsboden. „Bloß nicht verlieren, bloß nicht verlieren diesen Lebensfisch“ der dann aber Petri sei Dank doch endlich weitere 15 Minuten später aufgab. Noch vorsichtig gedreht und der Fisch lag schließlich erfolgreich im Kescher. „Bist deppat oida“ und „Unpackbar“ brüllte ich der gerade aufgegangenen Sonne entgegen.  
Dann an Land konnten wir unseren anfangs fast übermächtigen Gegner identifizieren. Richtig förmlich bemerkte Robert: „Darf ich dir den Newcomer des Sees vorstellen. Stummel, so genannt wegen einer mittlerweile verheilten kleinen Verletzung an der Rückenflosse“. Dieser Schuppi hat hier wohl das größte Potenzial, wog er doch im Spätsommer 2011 noch 24,6kg bei 114cm Körperlänge. Nun aber standen 120cm und ein Gewicht von 27,1 kg zu Buche. Kerngesund und voll im Saft was er im Drill mehr als bewiesen hatte. Natürlich war das für mich ein neuer PB.

Immer noch extrem beeindruckt ob der unbändigen Kraft entließ ich dann Stummel nach der Fotosession in sein Reich. Ich werde in jedem Fall seine weitere Entwicklung verfolgen und vielleicht sieht man sich ja auch noch einmal wieder.
Zeit zum Verschnaufen blieb uns aber nicht denn schon wieder meldete sich Roberts Tiefseerute. Also wieder ab aufs Boot und nach 10 minütigen Drill lag schließlich ein weiterer 20+ Fisch im Kescher. Es war ein schöner Spiegler und die Waage blieb schließlich bei 22,2kg stehen. Nun hatten wir auch noch beide einen 20+ Fisch. Höchste Zeit unsere Erfolge mit einem „Oberlausitzer“ Dunklem zu begiessen.



 
Der Rest der Nacht ist aus meiner Sicht schnell erzählt. Irgendwann bin ich eingeschlafen und wurde erst gegen 7:00 Uhr von auf das Zelt prasselndem Regen geweckt. Robert aber wusste weiteres zu berichten. So hatte er seit dem Landgang von Stummel noch einen Fisch im nahe gelegenen Holz verloren und dann pünktlich zum Ende von unpackbaren 24h noch einen 14,5 kg Schuppi verhaftet. Wahrlich unpackbare 24h denn bei insgesamt 7 runs hatten wir insgesamt 6 Fische mit einem Durchschnittsgewicht von fast 20kg gelandet.
Der folgende Abbau meines tackles im Regen war für mich leicht zu ertragen. Hatte ich doch vor allem Bilder dieses Sensations-Schuppis im Gepäck und nasses Tackle zur Heimfahrt war für mich mittlerweile zur Gewohnheit geworden.
Nach einer herzlichen Verabschiedung von Robert und mit vielen schönen Eindrücken rollte ich schließlich nach knapp 5 Stunden Fahrzeit gegen 15:30 Uhr wieder in heimatlichen Gefilden ein.    

Wintersession ohne Schnee
Nun ist sie schon wieder ein paar Tage Geschichte, die diesjährige Wintersession und gleichzeitig der Saisonstart in 2012.
Das alte Team Uwe, mein „Meister“, und ich hatten uns wieder zusammengefunden um bei widrigen Witterungsbedingungen unseren beschuppten Freunden nachzustellen. Und es war natürlich klar dass nun pünktlich, nach einer längeren Zeit eher milder Temperaturen, der Sturz auf Werte an und unter die 0 Grad Grenze folgen musste. Aber egal. Im Winter durfte man eh nicht ernsthaft auf einen Karpfen hoffen zumal ihr Unterschlupf bei einer Pfütze mit 760 Hektar Wasserfläche eher schwierig abzuschätzen war.
Am 13. Januar trafen wir uns nun also bei einem regionalen tackle-Dealer da Uwe noch neues und den Temperaturen angepasstes Schuhwerk benötigte. Er wurde auch fündig und sollte, dies hier vorweggenommen, während der gesamten Session warme Füße behalten. Ich mit 3 Stunden Schlaf im Gepäck aber voller Tatendrang. So hatte ich auch bereits am Wochenende zuvor meine Ruten und diverse Köderkombinationen präpariert. Ja der Entzug war groß auch wenn die Pause nach der letzten Session ja gar nicht so lang ausgefallen war.
Gegen Mittag kamen wir schließlich am See an und uns überkam ein kurzes Gefühl von Glück. Immer näher kamen wir dem anvisierten „Winter-Klassiker-Spod“ und kein Auto noch sonst irgendein Hinweis auf die Anwesenheit anderer Angler war auszumachen. Beim Blick die Böschung herunter in Richtung des Ufers wurde dann aber auch recht schnell klar warum das so war. Es gab gar kein Ufer. Vollstau und damit kein Platz um irgendwo ein Pod geschweige denn ein Zelt aufzustellen.
So schloss sich eine 2 stündige Fahrt um den See an ehe wir schließlich eine brauchbare location ausgemacht hatten. Vorteilhaft war hier in jedem Fall, dass wir unsere Autos in wirklich greifbarer Nähe hatten und so nur das Wesentlichste entladen mussten. Dafür aber mussten die Pods etwas abenteuerlich auf einer Steinschüttung positioniert werden.



Ich kannte die Gegebenheiten unter Wasser schon aus einer Session mit dem Harald aus Österreich.
Das Ganze nun plus 3 Meter denn damals war der Teich in Sachen Wasserstand ziemlich runtergefahren worden.
Relativ zügig konnte ich dann auch nach einer kleinen Bootsparty Spods in Tiefen zwischen 3 und 6 Metern ausmachen und schon nach Einbruch der Dunkelheit waren schließlich alle Montagen positioniert.
20:45 Uhr: Plötzlich gab es 4 eindringliche Piepser der Rute welche ich auf einem Plateau bei etwa 5 Metern abgelegt hatte. Ein Blick auf den Hanger verriet einen Fallbiss. Mit einer gewissen Vorfreude auf einen Gelben aber auch um den grossen Brassenbestand dieser Pfütze wissend ging es also rein ins Boot und der Montage entgegen. „No contact“ war das Ergebnis dieser ja nun eher als Spazierfahrt einzuschätzenden Aktion. Der Fisch hatte sich nicht gehakt und auch die Montage zeigte sich unversehrt. Also wurde sie folgerichtig auch sofort wieder am Plateau abgelegt.


Nach einem gemütlichen Abendessen und einigen anregenden Gesprächen wurde dann gegen 22:30 Uhr die Nachtruhe eingeleutet. Für mich ein besonderes Vergnügen, hatte ich mir doch im Dezember 2011 ein komplett neues Nachtlager eingerichtet. Avid carp bedchair X und Nash frostbite Sub 20-Schlafsack. Unpackbar wie man hier gebettet ist. Eine wirklich ernsthafte Konkurrenz zur heimischen Koje. Aber ich werde beide Artikel zu einem späteren Zeitpunkt noch ausführlich vorstellen.
Samstag-Morgen, ziemlich genau 04:45 Uhr meldete meine prall gefüllte Harnblase an das Schlafzentrum „Deaktivieren, Aufstehen zum Entleeren“ ! Selbiges tat ich dann auch ehe ich noch einmal meinen Blick über die Pods mit den Ruten schweifen ließ. Aber bitte was war das ??? Bist deppat ??? Was ich da vor unseren Rutenspitzen im Freiwasser schwimmen sah trieb mir trotz kalter Temperaturen den Schweiß auf die Stirn. Unser Boot schaukelte gemütlich dahin und zeigte dabei eine eindeutige Tendenz abzutreiben. Sei mal dahingestellt wie es sich bei absoluter Windstille vom Ufer lösen konnte. Nun galt es den Kahn wieder einzufangen was mir unter Zuhilfenahme meiner Watstiefel gerade noch so gelang. Das sind die Momente wo man sich zwangsläufig die Glaubensfrage stellen muss. Gibt es ihn den lieben Gott, denn wohl 10 Minuten später wäre das Boot samt Echolot weg und die Session wohl gelaufen gewesen.
Nachdem das Boot wieder und jetzt mehrfach festgezurrt war konnte dann schließlich die Nachtruhe bis 10:00 Uhr komplettiert werden.
Mit Rührei, Speck und Zwiebeln begannen wir bei wohliger Wärme aus der Zeltheizung den neuen Tag. Natürlich war hier zunächst noch einmal das Erlebte vom gleichen Morgen das Thema Nummer 1.
Bei zu erwartender Dunkelheit gegen 17:00 Uhr fingen wir dann schon kurz nach dem Mittag an unsere Montagen neu zu „bewaffnen“.
Am Abend zeigte dann eine von Uwes Ruten eine Aktion. Mehrfach wurde das Absenkblei angehoben so dass er zur Sicherheit auch noch eine Bootsparty außer der Reihe machte. Auch hier blieb aber das Ergebnis letztlich Null.
In der folgenden Nacht mussten ordentlich Minusgrade geherrscht haben. Ich hatte in meiner Luxuskoje davon nichts gemerkt. Eine satte Eisschicht auf Autoscheiben, Zelt, Pod und Ruten war aber ein eindeutiges Indiz dafür. Und genau in unserer Bucht hatte sich Randeis gebildet. Nicht daran zu denken so unsere Montagen zu bergen. Aber Glück dass wir nicht ein Schlauchboot sondern vielmehr einen Plastikkahn dabei hatten. So warf Uwe den E-Motor unseres schwimmenden Untersatzes an und verdingte sich als Eisbrecher. Ein beeindruckendes Bild welches leider nicht auf Video gebannt wurde. Ein Fakt über den ich mich heute noch ärgern könnte zumal ich ja entsprechendes Equipment dabei hatte.
Die Zeltheizungen liefen den ganzen Sonntagvormittag auf Hochtouren und so gelang es uns trotz eisiger Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit schließlich unser gesamtes Equipment in einen trockenen Zustand zu überführen. Und so ging eine zwar fischlose aber doch ereignisreiche und erholsame Session zu Ende.